Anrufe an und von IP-Geräten erfordern u. U. die Umwandlung zu dem vom IP-Gerät verwendeten Audiocodec-Format. Bei IP Office-Systemen geschieht diese Umwandlung durch Sprachkompressionskanäle, wie unten in der Tabelle beschrieben.

Für IP500 V2-Steuereinheiten können Kanäle mit IP500 VCM-Karten und IP500-Kombinationskarten hinzugefügt werden. Diese unterstützen die gewöhnlichen IP-Audio-Codecs G.722, G.711, G.723, G.729a und G.729b. Hinweis: G.729b wird auf Linux-basierten IP Office-Systemen nicht unterstützt.

Die Sprachkompressionskanäle werden wie folgt verwendet:

Anruftyp

Verwendung des Sprachkompressionskanals

IP-Gerät zu Nicht-IP-Gerät

Diese Anrufe erfordern einen Sprachkompressionskanal für die Dauer des Anrufs. Ist kein Kanal verfügbar, erhält der Anrufer ein Besetztzeichen.

IP-Gerät zu IP-Gerät

Rufzeichen (z.B. Wahlton, sekundärer Wahlton usw.) für Verbindungen von IP-Gerät zu IP-Gerät benötigen keine Sprachkompressionskanäle, mit den folgenden Ausnahmen:

Kurze Codebestätigung, ARS-Wartestellung eingeschaltet und Verrechnungscode-Eingabetöne erfordern einen Sprachkomprimierungskanal.

Geräte, die G723 verwenden erfordern einen Sprachkompressoinskanal für alle Töne, außer bei der Anrufwartefunktion.

Bei Verbindung eines Anrufs:

Falls die IP-Geräte denselben Audio-Codec verwenden, wird kein Sprachkomprimierungskanal verwendet.

Wenn die Geräte unterschiedliche Audio-Codecs verwenden, wird für jedes ein Voice-Komprimierungskanal benötigt.

Nicht-IP-Gerät zu Nicht-IP-Gerät

Es sind keine Sprachkompressionskanäle erforderlich.

Wartemusik

Diese wird vom TDM-Bus von IP Office bereitgestellt und benötigt daher einen Sprachkompressionskanal, wenn sie für ein IP-Gerät gespielt wird.

Konferenzressourcen und IP-Geräte

Conferencing-Ressourcen werden vom Konferenzchip verwaltet, der sich auf dem TDM-Bus von IP Office befindet. Daher wird für jedes an einer Konferenz beteiligte IP-Gerät ein Sprachkompressionskanal benötigt. Das beinhaltet Dienste, die Konferenzressourcen wie Anruf mithören, Aufschaltung, Aufzeichnung und stille Überwachung verwenden.

Paging-Anrufe zu IP-Gerät

IP Office 4.0 und höher verwendet nur G729a für Paging-Anrufe und erfprdert daher nur einen Kanal, es werden dabei jedoch auch nur Paging-Anrufe an G729a-fähige Geräte unterstützt.

Voicemail-Dienste und IP-Geräte

Anrufe an die IP Office-Voicemailserver werden als Datenanrufe vom TDM-Bus behandelt. Daher erfordern Anrufe von einem IP-Gerät an Voicemail einen Sprachkompressionskanal.

Faxanrufe

Dabei handelt es sich um Sprachanrufe, die allerdings einen etwas breiteren Frequenzbereich als gesprochene Sprachanrufe haben. IP Office unterstützt nur Fax über IP zwischen IP Office-Systemen mit gewählter Faxtransport-Option. Es unterstützt aktuell kein T38.

T38 Faxanrufe

Jeder T38-Faxanruf verwendet einen VCM-Kanal.

In einem Small Community Network kann ein T38-Faxanruf in einen Anruf über H323-SCN-Leitungen umgewandelt werden. Dies geschieht mittels des IP Office Fax Transport Support-Protokolls. Diese Umwandlung verwendet 2 VCM-Kanäle.

Um die T38-Faxverbindung zu nutzen, kann die Geräteklassifizierung einer analogen Nebenstelle, die an einem Faxgerät angeschlossen ist, auf Faxmaschine gesetzt werden. Zusätzlich ist die neue Schnellcodefunktion Faxwahl verfügbar.

Messen der Kanalverwendung

Die Systemstatus-Anwendung kann verwendet werden, um die Nutzung des Sprachkompressionskanals anzuzeigen. Innerhalb der Sektion Ressourcen zeigt es die Anzahl der verwendeten Kanäle an. Ebenfalls zeigt es an, wie oft keine ausreichende Anzahl von Kanälen zur Verfügung stand und wann dies das letzte Mal geschehen ist.

Bei IP500 VCM-Karten wird der Kanalverbrauch ebenfalls über die LEDs (1 bis 8) an der Vorderseite der IP500 VCM-Karte angezeigt.